Behandlung

Risiken einer Kinderwunschbehandlung

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Unser Ziel bei einer Kinderwunschbehandlung ist immer eine gesunde Einlingsschwangerschaft. In Verbindung mit einer künstlichen Befruchtung besteht allerdings ein erhöhtes Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft. Der Anteil von Mehrlingsschwangerschaften bei natürlich entstandenen Schwangerschaften liegt bei <1%. Nach aktuellen Daten aller Schwangerschaften durch assistierte Reproduktion in Deutschland liegt der Anteil von Mehrlingsschwangerschaften bei ca. 10-15%. Zwillinge sollten also auch nach künstlicher Befruchtung die Ausnahme darstellen.

In Verbindung mit einer ICSI besteht außerdem ein leicht erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Die Studien deuten aber darauf hin, dass dies nicht auf die ICSI selbst zurückzuführen ist, sondern auf Risiken, die die behandelten Paare selbst in sich tragen. Außerdem ist in einer Schwangerschaft nach einer Kinderwunschbehandlung mit einer höheren Rate von Komplikationen, wie zum Beispiel Schwangerschaftsbluthochdruck, Frühgeburtlichkeit oder zu geringem Geburtsgewicht zu rechnen. Auch hier ist es wahrscheinlich, dass dies nicht an der Kinderwunschbehandlung, sondern an anderen Problematiken liegt, die vielleicht auch den bisher unerfüllten Kinderwunsch (mit)verursacht haben.

Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass es, genau wie bei natürlich entstandenen Schwangerschaften, auch nach assistierter Reproduktion zu einer Fehlgeburt oder Eileiterschwangerschaft kommen kann.

Häufig gestellte Fragen

Wie hoch ist das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften?

Unser Ziel bei der Kinderwunschtherapie ist immer eine gesunde Einlingsschwangerschaft. Trotzdem besteht im Zusammenhang mit einer Kinderwunschbehandlung ein erhöhtes Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft. Die Mehrlingsrate bei natürlich entstandenen Schwangerschaften liegt bei <1%. Nach aktuellen Daten aller Schwangerschaften durch assistierte Reproduktion in Deutschland liegt der Anteil von Mehrlingsschwangerschaften mittlerweile bei ca. 10-15 %. Zwillinge sollten also auch hier die Ausnahme darstellen. Wir möchten vielen Paaren helfen, jedoch nicht auf Kosten hoher Mehrlingsraten. Deshalb übertragen wir in der Regel bei einer In-vitro-Befruchtung (IVF oder ICSI) nur ein bis maximal zwei Embryonen. Dasselbe Ziel gilt auch für die hormonelle Stimulation vor dem Geschlechtsverkehr oder einer Insemination. Auch hier ist das Ziel, die Reifung ein bis maximal zwei Follikeln zu erreichen.

Wie verhalte ich mich nach einer IVF/ICSI?

Nach einer IVF/ICSI-Behandlung gibt es keine besonderen Verhaltensregeln, die den Erfolg der Behandlung beeinflussen könnten. Der Erfolg einer IVF/ICSI hängt in erster Linie von der Erfahrung und Kompetenz des behandelnden Arztes/der behandelnden Ärztin sowie von der Qualität der Arbeit des Personals im IVF-Labor ab. Das Alter der Frau, die Dauer der Fruchtbarkeitsstörung und die Anzahl der übertragenen Embryonen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Nach dem Embryotransfer kann die Patientin keinen direkten Einfluss auf den Erfolg der Behandlung nehmen. Es gelten jedoch allgemeine Regeln, die auch während einer Schwangerschaft beachtet werden sollten: Kein Alkohol, kein Nikotin, wenig Koffein (ca. 2 Tassen Kaffee pro Tag) und keine sehr dynamischen Sportarten. Letzteres allerdings nicht wegen der Schwangerschaftschancen, sondern wegen der Möglichkeit der schmerzhaften Verdrehung der stimulierten und auch nach der Eizellentnahme weiterhin vergrößerten Eierstöcke. Ansonsten kannst du deinen bisherigen Alltag üblicherweise so wie bisher fortführen. Wenn du Medikamente nehmen musst, sollte dies immer in Absprache mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt erfolgen.

Kann ich es nach einer Fehlgeburt direkt nochmal probieren?

Eine Fehlgeburt ist leider ein ebenso natürlicher Vorgang wie die Geburt selbst und kommt häufiger vor, als viele denken. Etwa 15-20 % aller festgestellten Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt. Mit zunehmendem Alter steigt dieses Risiko weiter. Darin noch nicht enthalten sind die unbemerkten frühen Fehlgeburten, die meist zu Beginn der Schwangerschaft eintreten, bevor die Frau überhaupt weiß, dass sie schwanger ist. Es besteht also immer ein gewisses Risiko einer Fehlgeburt.

 

Grundsätzlich ist es auch nach einer Fehlgeburt mit dem nächsten Eisprung schon wieder möglich, schwanger zu werden. Eine definierte Wartezeit ist in aller Regel nicht erforderlich, kann aber von dem Stadium der Schwangerschaft bei Eintritt der Fehlgeburt, erfolgten Operationen oder erforderlichen Nachuntersuchungen beeinflusst sein. Die Beratung darüber, ob und wie lange du pausieren solltest, erfolgt für jede Patientin individuell. Deine Ärztin oder dein Arzt wird außerdem individuell mit dir besprechen, ob bei wiederholt auftretenden Fehlgeburten weitere Untersuchungen erforderlich sind. Das hängt ab von der Zahl der Fehlgeburten, zwischenzeitlichen erfolgreichen Schwangerschaften, deinem Alter und anderen Faktoren.