In manchen Lebenssituationen kann es sinnvoll sein, Eizellen einfrieren zu lassen. Zwar kann ein Social Freezing eine spätere Schwangerschaft nicht garantieren, aber es gibt Frauen in vielen Fällen mehr Flexibilität bei der Familienplanung.

Wir versuchen, dich bestmöglich aufzuklären, damit du hierüber eine informierte Entscheidung treffen kannst. Unsere Webseite kann allerdings nicht den persönlichen Besuch bei uns ersetzen. Wenn du über die Möglichkeiten eines Social Freezing individuell beraten werden möchtest oder spezifische Fragen zu deiner Situation hast, dann empfehlen wir dir, einen Termin für ein Erstgespräch bei uns zu vereinbaren.

Kommt ein Social Freezing für mich in Frage?

Zeichnen sich Situationen ab, die längerfristig eine Verwirklichung deines Kinderwunsches unwahrscheinlich machen, kann es sinnvoll sein, frühzeitig unbefruchtete Eizellen einfrieren zu lassen. Der Nutzen einer solchen Maßnahme hängt stark von deinem Alter zum Zeitpunkt der Eizellentnahme und von der Anzahl der eingefrorenen Eizellen ab.

Auch wenn eine Frau grundsätzlich schwanger werden kann, solange sie noch Eisprünge und Regelblutungen aufweist, sinken die Chancen jenseits des 30. Lebensjahres - anfangs nur langsam, später dann deutlicher, und ohne dass eine Frau dies selber an Symptomen bemerken muss. Die gebildeten Eizellen weisen immer häufiger Störungen des Erbmaterials auf (z. B. mindestens 60 % aller Eizellen von Frauen über 40 Jahren), was die Chancen für die Geburt eines Kindes senkt.

Idealerweise solltest du über ein Social Freezing vor dem 40. Lebensjahr, besser noch vor dem 35. Lebensjahr, nachdenken. Denn grundsätzlich gilt: Je jünger, desto besser ist die Eizellqualität.

Wie läuft ein Social Freezing ab?

Solltest du dich für ein Social Freezing entscheiden, werden zunächst deine Eierstöcke zur Produktion von Eizellen angeregt (Eierstockstimulation). Dafür spritzt du dir täglich für etwa 10 Tage Hormone und kommst in dieser Zeit durchschnittlich 1-2 Mal zum Ultraschall in die Sprechstunde.

Sobald die Eibläschen, genannt Follikel, entsprechend gereift sind, werden die Eizellen in einer kurzen Narkose unter Ultraschallkontrolle über die Scheide mit einer dünnen Nadel gewonnen (Follikelpunktion). Der Eingriff dauert in der Regel etwa 5-10 Minuten. Etwa 1½ bis 2 Stunden nach dem Eingriff kannst du die Praxis wieder verlassen.

Die reifen Eizellen werden anschließend im Labor eingefroren (Kryokonservierung).

Der Ablauf eines Social Freezing entspricht also in etwa der ersten Phase einer Kinderwunschbehandlung. Solltest du die eingefrorenen Eizellen zu einem späteren Zeitpunkt in Anspruch nehmen, werden sie aufgetaut und, wenn möglich, befruchtet und in deine Gebärmutter überführt (Embryotransfer).

 

Wenn du zu einem dieser Behandlungsschritte mehr erfahren möchtest, dann schau dir gerne das entsprechende Erklärvideo an:

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Erklärvideo

Stimulation der Eierstöcke

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Follikelpunktion

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Embryotransfer

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Informationen zur Narkose

Was kostet ein Social Freezing?

Es ist wichtig zu wissen, dass das Verfahren des Social Freezing keine Leistung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen ist. Je nach Medikamentenbedarf etc. liegen die Kosten inkl. des Einfrierens bei ca. 4.000 €. Deine Eizellen werden üblicherweise zur Langzeitlagerung in darauf spezialisierte Einrichtungen transportiert. Die Lagerung dort kostet ca. 350 € für jedes Jahr.

Die Beratung über die aktuelle Fruchtbarkeit und den späteren Kinderwunsch ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und in der Regel auch der privaten Krankenversicherung. Bei einem ersten Termin informieren wir dich unverbindlich über die Möglichkeiten und deine individuellen Chancen. Wir können deine Fragen beantworten und die notwendigen Untersuchungen veranlassen, um einzuschätzen, ob ein Social Freezing in deinem Fall sinnvoll ist.

Wie viele Eizellen sollte ich einfrieren lassen?

Die Überlebensrate der eingefrorenen Eizellen beim späteren Auftauen liegt in der Regel zwischen 80 und 90 %. Das bedeutet, dass die meisten Eizellen nach dem Auftauen erfolgreich verwendet werden können.

Durchschnittlich lassen sich ca. 60 % der Zellen später durch die Injektion eines Spermiums in die Eizelle (ICSI) außerhalb des Körpers befruchten. Transferiert man dann befruchtete Eizellen in die Gebärmutter, wächst leider nicht jede an. Daher ist es sinnvoll, nach Möglichkeit mindestens 10, besser über 15 Eizellen einzufrieren, wofür ggf. auch wiederholte Behandlungen erforderlich sein könnten. Wie viele Eizellen du etwa bilden kannst, lässt sich durch Hormonuntersuchungen vorher etwa einschätzen.