IVF-Treffen 2024 in Hamburg
Das diesjährige IVF-Treffen fand im November in Hamburg statt. Zwischen 1997 und 2022 sind mehr als 412.000 Kinder nach einer Maßnahme der assistierten Reproduktion (ART) zur Welt gekommen.
Die Therapie ist erfolgversprechend und mit wenig Nebenwirkungen und Risiken behaftet. Mittlerweile sind in Deutschland über 2,5 Millionen Behandlungszyklen erfolgt und ein Anstieg der geborenen Kinder von 6.500 (1997) auf über 22.000 Kinder (2022) zu verzeichnen. Die Daten zeigen, dass über 35% der Behandlungen mit zuvor eingefrorenen Zellen im Vorkernstadium durchgeführt wurden.
Die Behandlungszyklen mit Spendersamen sowohl bei gleichgeschlechtlichen lesbischen Paaren als auch Frauen ohne Partner sind deutlich angestiegen. Auch die Einfrierzyklen von Eizellen aus nicht medizinischen Gründen (sogenanntes „Social Freezing“) haben sich von 2020 bis 2023 mehr als verdoppelt.
Das Mehrlingsrisiko sank deutlich. Der Behandlungserfolg ist vor allem vom Alter der Patientin abhängig. Die Geburtenrate/Embryotransfer lag bei einer 30-34jährigen Patientin bei ca. 30% und unterschritt im Gegensatz dazu ab dem 42. Geburtstag die 10%. Die Komplikationsrate (z.B. Überstimulationssyndrom, Blutungen) lag bei < 1%.
Alle Daten wurden im deutschen IVF-Register dokumentiert (https://www.deutsches-ivf-register.de) (www.aerzteblatt.de/nachrichten/155949; 2024).
Im Falle einer ungewollten Kinderlosigkeit und vor allem mit zunehmendem Alter ist ein Beratungsgespräch im Kinderwunsch-Zentrum sinnvoll, nach dem jede/r für sich über die empfohlenen diagnostischen und ggf. therapeutischen Schritte entscheiden kann.
Prof. Dr. med. Christoph Dorn